Einlass: 19:00
Beginn: 20:00
DIE IMAGINÄRE FOLKLORE EINES IMAGINÄREN ARMENIENS
PAPIERS D´ARMÉNIES (FR)
Dan Gharibian: Gitarre, Stimme
Macha Gharibian: Klavier, Stimme
Gérard Carcian: Kamantsche, Stimme
Aret Derderyan: Akkordeon, Stimme
Artyom Minasyan: Duduk, Klarinette, Shevi, Zurna
Als „Papier d´Armenie“ (armenisches Papier) bezeichnet mensch mit Benzoe, dem Harz von Storaxbäumen getränktes Papier, das beim Abbrennen wie Weihrauch duftet. Der Orient-Reisende August Ponsot lernte die in Armenien gepflegte Kulturtechnik kennen, Räume durch flammendes Benzoe-Harz olfaktorisch zu verschönern – der Pharmazeut Henri Rivier entwickelte dann besagtes Papier, das seine Nachfahr_innen seit über 120 Jahren nahe Paris produzieren. Dass dieses Quintett – im Jänner 2020 erscheint das erste Album – um Dan Gharibian, Mitbegründer der Weltmusik-Titanen Bratsch, und seine Tochter Macha, ihrerseits eine gefeierte Jazz-Pianistin, seinen Namen nach einen populären Alltagsgegenstand mit Bezug zu Armenien paraphrasiert, ist vielsagend, so wie seine Musik. Von den Vorstädten Istanbuls bis Eriwan, mit Stationen in Tiflis, Paris (Gharibian gehört zu geschätzten 600.000 Französ_innen mit armenischen Wurzeln) oder Los Angeles, also mit allerlei Umwegen: Papiers d’Arménies erzählen von einem, nein: von „ihrem“ Armenien. Ein vielfältiges „Land“ und aufgrund der Emigration vieler Armenier ebenso in den Vorstädten, den „Banlieues“, von Paris, New York oder Istanbul beheimatet ist. Originalkompositionen und traditionelle Lieder fügen sich kunstvoll zu einer ganz neuen „imaginären Folklore“, ähnlich der Musik der legendären französischen Band Bratsch.
Datum/Zeit:
23. Februar 2020
20:00 Uhr
Veranstaltungsort:
LORELY SAAL
Penzinger Straße 72
1140 Wien
Tel.: 43 664 31 331 36